Schaukelstuhl Nr. 4

Mein neustes Schaukelstuhlprojekt

Der erste Schritt ist getan!

Seit einigen Wochen habe ich immer mal wieder über einen weiteren Schaukelstuhl nach gedacht. Heute habe ich endlich die erste Skizze 1:1 auf Papier gebracht. Noch ist es nur ein grober Umriss. Aber in den nächsten Wochen werde ich daran weiter arbeiten. Der Schaukelstuhl soll eine ergonomisch geformte Lehne aus Rindsleder bekommen. Ähnlich wie bei Schaukelstuhl Linné, möchte ich das Leder beidseitig in den Rahmen nähen. Um eine gute Rückenunterstützung zu gewehrleisten, werde ich im Inneren der Lehne reißfeste Bänder einsetzen.

Diese Bänder sorgen dafür, dass die Form der Lehne auch bei häufigem Gebrauch erhalten bleibt und eine optimale Unterstützung des gesamten Rücken gewehrleistet. Die Sitzfläche soll recht schlicht werden – aus Massivholz.

Um es dennoch optisch ein Wenig spannend zu machen, werde ich das Leder der Rückenlehne ein Bisschen in die Sitzfläche hineinlaufen lassen. Ich bin gespannt wie das in der Realität wirkt. Vor meinem inneren Auge sieht es ziemlich gut aus.

Wie geht es weiter?

Es gibt sehr unterschiedliche herangehensweisen bei der Umsetzung eines Prototypen. Ich für meinen Teil mache eher weniger Skizzen, sondern arbeite lieber am 1:1 Modell. Ich habe ein relativ gutes Vorstellungsvermögen und visualisiere das meiste vor meinem inneren Auge. Konkret heißt das bei mir, dass ich in den nächsten Wochen die ersten Einzelteile in Originalgröße fertigen werde.

Als Holzart habe ich gedämpfte Rüster gewählt. Ich verarbeite dieses Holz zum erstem mal und bin sehr gespannt wie es wirkt. Dann steht noch die schwere Entscheidung der Lederfarbe an. Ich bin hin und hergerissen ob ich mal Mut zur Farbe bekenne.

Aber zuvor muss erst noch der Teil mit den Holzarbeiten abgeschlossen sein. Sobald es Neuigkeiten zu diesem Projekt gibt, werde ich diese hier oder in meinem geplanten Blog veröffentlichen.

Endlich geht es los!

Ich konnte es kaum erwarten nun endlich zu beginnen. Wenn erst einmal die Skizze und der Grundriss stehen gibt es kaum noch ein Halten für mich.

Dann versuche ich jede freie Minute zwischen den regulären Aufträgen an diesem Projekt zu verbringen. Das Holz lag schon einige Wochen in meinem Lager und jedes mal wenn ich daran vorbei gegangen bin hat es mir zugewunken und versucht mich von meiner Arbeit ab zu bringen :-).

Aber so leicht ist es das nicht – nicht einmal für solch ein spannendes Projekt. Schließlich liegen noch andere schöne Bohlen in meinem kleinen Lager.

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Das Rohmaterial

Hier sehen Sie eine von drei Bohlen die ich mir für den neuen Schaukelstuhl zur seite gelegt habe. Die Bohlen stammen alle aus ein und dem selben Baum.

Das ist für mich sehr wichtig. Denn die Farbunterschiede des Holzes innerhalb der selben Baumart können beträchtlich sein.

Wahrscheinlich werde ich nicht das ganze Material benötigen. Aber ich habe lieber etwas zuviel als im Fall der Fälle auf eine Bohle von einem fremden Stamm zugreifen zu müssen. Wiei im Text zuvor bereits beschrieben, werde ich gedämpfte Ulme verwenden.

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Der grobe Zuschnitt der Bein – und Armlehnenteile

Da ich nicht genau weiß wieviel Material ich benötige, schneide ich bei einem Prototyp immer sehr großzügig zu. Hier sind die Teile der Armlehnen und der dazugehörigen Vorder – und Hinterteile abgebildet.

So zusagen die Vorder – und Hinterbeine. Die Kufen werde ich als formverleimte Teile fertigen. DieStreifen dafür habe ich noch nicht zugeschnitten.

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Die Kufen entstehen

Die Kufen des Schaukelstuhls sind die einzigen Teile die nicht aus einem Stück Holz gefertigt werden. Sie werden aus mehreren Streifen verleimt. Dabei werden sie in eine Form gepresst. Nach dem ausherten des Leimes behalten sie den Bogen bei.

Ich biete für all meine Schaukelstuhlmodelle zwei Kufenradien an. Bei diesem Modell habe ich mich für den kleineren der beiden Kufenradien enntschieden.

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Die Rohlinge der Armlehnen

Die Armlehnen sollen einen schönen Bogen erhalten. Da dafür die von mir verwendete Materialstärke nicht ausreicht, musste ich die Teile aufdoppeln. In der Regel arbeite ich mit einer 52 mm starken Bohlen.

Je nach Brett bleiben dann nach dem hobeln noch 50 – 47 mm starke Teile übrig. Wie schon zuvor beschrieben muss ich relativ viel Material verwenden. Denn noch weiß ich nicht genau wie die entgültige Form der Teile aussehen wird.

Die Teile sehen also dementsprechend klobig aus.

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Die Verbindungen der Armlehne und Beine

Ich habe mich für die Verbindungen der Vorder – und Hinterbeine mit der Armlehne für eine doppelte Schltz – und Zapfenverbindung entschieden. Es handelt sich dabei um eine klassische und sehr stabile Holzverbindung.

Es ist das erste Mal, dass ich diese Verbindungsart bei einem Meiner Schaukelstühle verwende. Ich bin gespannt wie diese dann am fertigen Schaukelstuhl wirkt.

Grundsätzlich finde ich es toll wenn die Holzverbindungen sichtbar sind. Ich sehe sie als Schmuckelement und empfinde sie nicht als störend, wenn sie richtig platziert sind.

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Die Seitenteile des Schaukelstuhls

Mit etwas Phantasie kann man schon die Seitenteile des Schaukelstuhls erahnen. Noch sind die Teile nur zusammengesteckt. Die Verbindungen passen perfekt. Bald werden sie verleimt. Auch die Kufen bekommen eine Schlitz – und Zapfenverbindung. Auch das habe ich noch nie bei einem meiner Modelle gemacht.

Denn die Schwierigkeit besteht darin, dass die Gehrungen passgenau sind. An einem rechtwinkligen Rahmen mag das recht leicht sein, aber bei diesem Projekt gibt es keinen rechten Winkel an dem man sich orientieren kann.

Ich kann es kaum erwarten, dass ich die Zeit finde mich weiter damit zu beschäftigen!

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Die Holzverbindung zwischen Kufe und Beinteil

Die Schlitz – und Zapfenverbindung ist passgenau geworden. Doch schon jetzt habe ich das Gefühl, dass ich bei dem nächsten Modell etwas anders machen muss. Mich stört, dass die Zapfen auf der Oberfläche der Armlehnen erscheinen.

Lieber wäre es mir, dass die Zapfen an der Vorderseite der Vorderbeine sind. Ebenso hätte ich gerne die Zapfen der Kufenverbindung zu den Vorderbeinen auf der Unterseite der Kufen. So dass nur eine Zapfenverbindung an der oberen Vorderseite der Vorderbeine zu sehen ist.

Das sage ich zumindes jetzt, wenn die Teile noch in einem solch rohen Zustand sind. Vielleicht wirkt alles anders wenn die Form steht und die Oberfläche geschliffen und geölt ist.

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Die Formgebung schreitet voran

Mittlerweile habe ich alle Teile der Seitenteile zusammengefügt. Die Stelle an der die Sitzfläche auf die Vorderbeine trifft wurde festgelegt.

Mit der Bandsäge habe ich bereits ein wenig an der Form gearbeitet. Langsam lässt sich die Form erahnen. Der Prozess der Formgebung nimmt immer sehr viel Zeit in Anspruch. Ich bin viel damit beschäftigt einfach nur um die Teile herum zu laufen um mir den nächsten Schritt zu überlegen.

Denn was einmal abgesägt ist, ist weg. Naja zumindest theoretisch. Bei einem Prototyp kann man auch wieder etwas Material anfügen wenn mal etwas zuviel weg genommen wurde. Das ist aber ein Problem das ich mit mir selbst ausmachen muss. Denn eigentlich möchte ich nicht extra Material anfügen. Doch das klappt selten beim ersten Modell.

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Schaukelstuhl