Räuchereiche (link zu Wikipedia) hat wahrscheinlich jeder schon einmal gesehen. Alte Möbel aus dunklem Holz haben oft auf diese Weise ihren Farbton erhalten. Das abgebildete Bett wurde erst aus herkömmlicher Eiche gefertigt und erst nach der Fertigstellung geräuchert. Wie Räuchereiche entsteht und welche Geschichte sich dahinter verbirgt, erfahren Sie hier.
Was euch in diesem Beitrag über Räuchereiche erwartet.
- Was ist Räuchereiche?
- Erläuterungen und geschichtliches zur Herstellung von Räuchereiche
- Ein Video über die Vorbereitungen zum Räuchern eines Bettes (DIREKT ZUM VIDEO)
- Ein Video über den Prozess nach dem Räuchern (DIREKT ZUM VIDEO)
- Das fertige Bett in der Rundumansicht (DIREKT ZM VIDEO)
Was ist Räuchereiche eigentlich?
Räuchereiche ist eine Variante von Eichenholz, die durch ein Verfahren namens „Räuchern“ hergestellt wird. Dabei wird das Holz mit Ammoniak oder Salmiakgeist begast, was zu einer Verfärbung des Holzes in einen braunen, dunkelbraunen oder schwarzen Farbton führt. Die natürlichen Farbvariationen bleiben jedoch erhalten, da der Farbton vom Gehalt an Gerbsäure im Holz abhängt.
Diese Reaktion zwischen dem Ammoniak und den Holzinhaltsstoffen führt zur Bildung von organischen Salzen, die das Holz geschmeidiger und widerstandsfähiger gegen Insekten- und Pilzbefall machen. Aus diesem Grund eignet sich Räuchereiche sehr gut zur Herstellung von robustem Massivparkett, das auch in der Industrie eingesetzt werden kann.
Für diese Art der Holzbehandlung sind heimische Eichenarten wie Stiel- und Traubeneiche am besten geeignet, da sie einen hohen Gehalt an Gerbstoffen aufweisen. Amerikanische Roteiche und viele andere Eichenarten aus Amerika eignen sich aufgrund ihres geringen Gerbstoffgehalts nicht für diese Art der Behandlung. Das Splintholz wird in der Regel vor der Räucherung entfernt und eine vorherige Oberflächenbehandlung durch Lack oder Öl verhindert oder erschwert das Eindringen von Ammoniak.
Der geschichtliche Hintergrund von Räuchereiche
Die Verfahren zur Räucherung von Holz haben sich aus Beobachtungen entwickelt, die in alten Bauernhäusern gemacht wurden, in denen Menschen und Tiere unter einem Dach zusammenlebten. Die Ammoniakgase aus den tierischen Ausscheidungen führten zu einer allmählichen Verfärbung von Eichenmöbeln. Später wurde das Verfahren gezielt eingesetzt, indem man die Möbel in Pferdeställe stellte, da der Urin der Pferde besonders viel Ammoniak enthält.
Ein weiteres traditionelles Verfahren ist die Baustellenräucherung, bei der das bereits fertige Möbiliar aus Eichenholz eingebaut wird. Die zu räuchernden Teile werden anschließend luftdicht abgedeckt und mehrere Schälchen mit Salmiakgeist aufgestellt. Das Ammoniak aus den Schälchen reagiert mit dem Eichenholz und verursacht eine Verfärbung an der Oberfläche, die jedoch nur einige Millimeter tief geht.
Räuchereiche herstellen am Beispiel eines Bettgestells (Untertitel Anschalten)
In dem folgenden Video zeige ich den Prozess des Räucherns von Anfang an. Begonnen mit den Vorbereitungen der zu räuchernden Teile bis hin zum einfüllen des Amoniaks.
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Um den Unterschied zwischen vorher und nachher deutlich zu machen, habe ich dieses Foto gemacht. Die untere Probe ist unbehandelte Eiche. Das obere, dunklere Holz ist die Eiche nach dem Räucherprozess. Beide Proben sind noch nicht mit Öl behandelt.
Das fertige Bett in der Rundumansicht
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